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Wie man in einer Werbefilm-Produktion aus Einfamilienhäusern solide Gebrauchtwägen macht

Aktualisiert: 8. Mai 2023




Immer, wenn das Telefon klingelt, halten alle kurz inne und studieren die Nummer, die auf dem jeweiligen Display zu sehen ist. Diesmal ruft Peter "Das ist für mich!" und nimmt den Anruf persönlich entgegen.

Nach kurzem Gespräch fängt er an, fröhlich mit der Hand in unsere Richtung zu wedeln; ein paar Minuten später legt er auf und verkündet:

"Ixypsilon* ist da!!"

Das ist das Stichwort: Wieder geht ein Projekt in die heiße Phase, das heißt, nach Besprechnungen, Treatments, Briefings, Telefonkonferenzen, Verhandlungen, Änderungen und einem oder mehreren KVAs (Kostenvoranschlägen) hat DER KUNDE seine Anfrage bestätigt, entweder direkt, oder über die Werbefilmagentur, wenn er eine eingeschaltet hat.

Die nächste Zeit wird hier nun volles Rohr telefoniert und recherchiert und gemailt und dann noch mehr telefoniert, denn jetzt trommeln wir unsere Crew, also diejenigen, die Kamera, Ton, Ausstattung, Styling und Maske und so weiter machen, und den Cast, das sind die Darsteller*Innen, zusammen.

Zu jedem einzelnen Punkt hier könnte man einen ganzen Post verfassen - und wird man - also ich - höchstwahrscheinlich auch, aber heute bleibe ich mal ganz bewusst an diesem einem Punkt hängen:

Das Lied von Geld und Werbung, der Kostenpunkt


"Was kostet das?"

ist wohl schon seit der Steinzeit ein echter Dauerbrenner und Evergreen unter den Fragen!

Gleich nach "kann man das essen?" und "wo gehts hier zum Film?"!

Tja, was kostet nun ein Werbespot? Wieviel kostet ein Werbefilm?

Ach, wissen sie...höchstens ein Mammut oder vielleicht zwei - oder darf's eventuell etwas mehr sein?

Im Ernst: man kann ohne Probleme den Gegenwert einer Eigentumswohnung in einen Werbefilm investieren!

Wenn man der hübschen Landschaft wegen mit Sack und Pack nach Südafrika fliegt; da ist das Wetter auch meistens gut, noch ein Vorteil bei Außenaufnahmen.

Oder wenn man ein ganzes Sportstadion mietet, und ein größeres Rudel Komparsen dazu, um selbiges zu bevölkern -

Tiere sind auch gut, am besten große, exotische...

Dann noch etwas Prominenz, eine Shakira, einen Clooney oder Beckenbauer - einen Star-Regisseur*in und/oder - Kameramann/frau nicht zu vergessen, und obendrauf oder besser darunter noch einen bekannten Popsong -

da sind wir dann schon langsam bei dreieinhalb Mammuts oder einem Einfamilienhaus.

Aber das Gute ist: Kann man alles machen, muss man aber nicht, denn:

Ein größeres Budget bedeutet nicht zwangsläufig einen besseren Werbefilm.

Klar sieht eine eindrucksvolle Landschaft unter dramatischem Himmel prima aus und natürlich ist ein wohlerzogener, klug platzierter Elefant eine tolle Sache, aber die Frage ist ja immer: Womit erreicht man den Kunden, wie transportiert man die Botschaft, was macht das Produkt interessant?

Und da kann ein gut geschriebener Dialog zwischen 2 talentierten Nachwuchsschauspieler*innen im Badezimmer einer Altbauwohnung in Rahlstedt eine ebensogute oder gar die bessere Wahl sein, und sowas kostet dann im Vergleich etwa soviel wie ein bis zwei Warzenschweine - oder ein solider Gebrauchtwagen.

Man muss eben wissen, wie es geht: Wie man vorweg alles gut plant und straff durchorganisiert -Zeit ist nunmal wirklich Geld-

und wo man noch getrost die ein- oder andere Mark sparen kann.

Aber auch, wo man eben NICHT sparen darf: Für Kamera, Licht, Ton, Regie und Postproduktion braucht man einfach Menschen, die ihr Handwerk verstehen, auch, wenn diese ihren Preis haben, sonst ist das Ergebnis am Ende nicht mal ein Säbelzahneichhörnchen wert - und schlimmstenfalls noch nicht einmal billig, weil womöglich nachgedreht, oder zusätzlich Leute für die Postproduktion eingekauft werden müssen.

Ixypsilon* wird jedenfalls eine ganze Menge Film für sein Geld bekommen, da bin ich mir sicher, schließlich kümmern wir uns drum!

so - genug Eigenlob für heute!

viele Grüße und bis bald,

Eure Ellen

*Name von der Bloggerin geändert



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