„Was denn – NOCH grüner?“ würde vielleicht der ein oder andere sagen, der schon mal hier bei uns in Winterhude war, oder unser Office vielleicht in einem Social-Media-Beitrag gesehen hat, denn Jan hat hier vor allen Fenstern und in allen Ecken Pflanzen aufgestellt:
vom Avocadobäumchen bis zum Zierspargel haben wir alles da, auch der obligatorische Kaktus ist selbstverständlich vorhanden.
Jan sollte die Räume nach dem Umzug wohnlicher gestalten, und er mag Pflanzen gern (in jeder Hinsicht: ich kann inzwischen schon anhand seiner Kaugeräusche unterscheiden, ob er gerade eine Karotte oder Paprika isst).
Gut, im Office- Deko- und Foodbereich sind wir also schon mal recht weit vorne, aber wie sieht es mit unserer Arbeit aus? Wie umweltfreundlich ist ein Werbefilm?
Weg von der Rolle – LED ist gut & digital ist sowieso besser
Peter hat unlängst von den 80/90ern erzählt, als man noch überwiegend mit richtigen Filmrollen hantierte, die im Labor entwickelt und dann an großen, unfassbar teuren Maschinen geschnitten wurden - und hinterher noch umkopiert und wer weiß was noch alles...
was damals allein auf der technischen Seite für ein Riesenaufwand nötig war, um Filme zu machen!
All diese Chemikalien und Materialien, die Transportwege... die Fahrzeuge – und die Scheinwerfer: Klobige, sperrige Stromfresser!
Da denke ich, muss die Ökobilanz bei der Werbefilmproduktion heute doch ganz allgemein besser sein als früher:
Deutlich kleinere Geräte, weniger Gepäck, LED-Leuchtmittel, wiederaufladbare Akkus, und damit weniger Strom-, weniger Benzin-, weniger Materialverbrauch.
Klimakiller im Dutzend billiger?
So gut wie jeder ist für Umwelt- und Klimaschutz, aber:
Kulissen, die für ein Imagefilm-Projekt aus nachhaltig erzeugtem Bio-Holz gebaut werden sind viel teurer als die aus gängigem Sperrholz, und einen Sandstrand hier im Winter für eine Fernsehwerbung eines Reisebüros im Studio nachzubauen kostet unter Umständen empfindlich mehr als einfach nach Südafrika zu fliegen.
Und wenn der Kunde die grüne Variante nicht zahlen kann oder will, was tun?
Oft reißt man es mit einer guten Idee herum und der Sandstrand wird einfach anders erzählt, oder man spendet das Holz aus den Kulissen hinterher einer Förderwerkstatt für Menschen mit Behinderung, dann erhält es wenigstens ein zweites Leben als Vogelhäuschen oder ähnliches.
Apropos Recycling: das geht auch mit Film!
Es lassen sich, je nach Einsatzgebiet, auch anständige Geschichten mit Stockmaterial erzählen, und es wird keine Raupe gequetscht und kein Wässerchen verschmutzt, keine zusätzliche Ressource verbraucht -
und im Vergleich ist dieser Bewegtbild-Content, der auf diese Weise entsteht, auch noch ein Stückchen kostengünstiger:
man muss nur kreativ sein!
Wir haben uns jedenfalls gesagt, wenn man nach einer Whale-Watching-Bucht benannt ist, ob nun in Kanada oder wo auch immer, dann verpflichtet das irgendwie, und wir versuchen, Mutter Natur möglichst immer weniger auf die Füße zu treten.
Waste-Watching mit Vollkorn-Schnittchen und Filterkaffee
Die Alukapsel-Schleuder von Espressomaschine, die früher zu unserer Set-Ausrüstung gehörte, ist Geschichte. Von nun an gibt es wieder Filterkaffee aus der guten alten Thermoskanne und getrunken wird aus Pappbechern und zwar deckelfrei.
(bei unserem Apfelbaumfest im Sommer hatten wir gemietete Porzellantassen, das ist natürlich die beste Variante)
Auch haben wir bei einem unserer letzten Projekte das Team mit selbstgeschmierten Vollkorn-Stullen verpflegt, viele davon vegetarisch/vegan dank der Essgewohnheiten der Mitwirkenden, das kam sehr gut an und wir hatten hinterher merklich weniger Abfall.
Da ist überall Luft nach oben, und es gibt viele zweischneidige Schwerter, ich bin mir zum Beispiel nicht sicher, ob das Papier, das wir mit den ungemein praktischen, elektronischen Callsheets einsparen, die wir in letzter Zeit immer öfter einsetzen, den Energieaufwand durch die Server lohnt, und Pappbecher sind auch so eine Sache -
aber kleine Schritte sind doch allemal besser als keine?
In dem Sinne,
grüne und immer grünere Grüße!
Eure Ellen
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